Gundheimerhof

Jakobswanderer und Mennoniten vor dem Anwesen Driedger – Foto Horst Stange
versammelte Zuhörerschaft vor den Tafelenthüllung am 21.07.2019 – Foto Horst Stange

Auf dem Gundheimerhof kreuzen sich jetzt die Täuferspuren mit dem Jakobspilgerweg. Am Sonntag, dem 21. Juli wurde dort in einer kleinen Feierstunde unter blauem Himmel, auf dem perfekt herausgeputzten Hof, zusammen mit den Jakobspilgern die Täuferspurentafel eröffnet. Die Tafel mit den drei Barfußspuren befindet sich nun direkt unter der Informationstafel mit der Jakobsmuschel, inmitten des Gundheimerhofs auf dem Anwesen der Familie Driedger.
Wolfgang Driedger berichtete über die Familie Kägy, die dort die ersten mennonitischen Hofbewohner waren. Sie betrieben über mehrere Generationen (später: Hertzler) als Erbpächter der Grafen von Nassau auf einem Viertel des Hofes Landwirtschaft. Das alte Haus existiert nicht mehr, Hertzlers erbauten um 1890 ein neues Hofanwesen eingangs des Gundheimerhofs. Mitte des 19, Jahrhunderts war noch die Mennonitenfamilie Risser hinzugekommen, die ein weiteres Viertel bewirtschaftete.
Die mennonitischen Driedgers kamen 1949 als Flüchtlinge aus Westpreußen auf den Hof und konnten ebenfalls ein Viertel übernehmen. Zurzeit wächst gerade die vierte Generation der Driedgers auf dem Hof heran.
Im weiteren Programm richteten der Göllheimer Bürgermeister Dieter Hartmüller und die Kulturvereinsvorsitzende Doris Bugiel kleine Ansprachen an die Besucher, Helga Driedger gab den Zuhörern einige besinnlichen Gedanken zum Pilgern mit in den Tag und in die kommende Woche. Der Saxophonist Orfeas Fischer aus der Gemeinde Weierhof untermalte das Ganze mit meditativen Tönen – und zum Auftakt der jährlichen Jakobspilger-Wanderung entlang der Route durch die Verbandsgemeinde, mit einer flotten Marschmusik. | Sibylla Hege-Bettac

Zum Weiterlesen über den Gundheimerhof:
Karl Scherer (Hrsg.): Göllheim – Beiträge zur Ortsgeschichte. Band I, Göllheim 2006;